Der älteste Baustoff der Menschheit erfreut sich wachsender Beliebtheit
Schwäbisch Hall, 26. September 2005 - Holz ist der älteste Baustoff der Menschheit – und hochaktuell. Denn Holz ist ökologisch, wohngesund und vermittelt mehr als jedes andere Baumaterial das Gefühl von Behaglichkeit. Zudem ist es reichlich vorhanden: Seit vielen Jahren wächst in den deutschen Wäldern mehr Holz, als genutzt wird – ein optimales Reservoir. Verbaut werden kann der für versierte Selbermacher relativ leicht zu verarbeitende Baustoff auf ganz unterschiedliche Arten, denen eines gemeinsam ist: Es entsteht immer ein stabiles, dauerhaftes Haus. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat die für Bauherren wichtigsten Aspekte zum Bauen mit Holz zusammengefasst.
Holzhäuser sind urig, elegant oder intelligent. Nicht selten auch alles auf einmal. Urig, weil solide Balken aufeinander ruhen und sich zu einem Blockhaus zusammenfügen, das jene Geborgenheit ausstrahlt, die Menschen seit jeher an ihrem Zuhause schätzen. Elegant, weil immer mehr Architekten sich des alten Baustoffs angenommen und so eine zeitgemäße Formensprache entwickelten, die Holzfassaden stadtfein gemacht hat. Und intelligent, weil Holzhäuser dank ihres Wandaufbaus eine ausgezeichnete Wärmedämmung besitzen, die in Verbindung mit einer ökologischen Haustechnik (die viele Fertighaus-Hersteller serienmäßig anbieten) eine ausgezeichnete Investition in eine gesunde Zukunft sind.
Hervorragende Ökobilanz Außerdem kann Holz eine ausgezeichnete Ökobilanz vorweisen: Die Schadstoffemission bei der Herstellung des Baumaterials ist vergleichsweise gering, auch der Energieaufwand beim Bau eines Holzhauses ist niedrig. Zudem kann man heute dank neuer Methoden zur Trocknung des Holzes weitgehend auf chemische Holzschutzmittel verzichten. Bauexperten zufolge ist Holz der Baustoff mit der niedrigsten Schadstoffbelastung. Da Umfragen zufolge 94 Prozent der Bundesbürger Holz als sehr wohnlich und „besonders wohngesund“ schätzen, ist es kein Wunder, dass sich das positive Image des Baustoffs auch in Zahlen ablesen lässt: In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Marktanteil verdoppelt – auf immerhin 15 Prozent aller hierzulande gebauten Häuser.
Dafür gibt es weitere gewichtige Gründe. So ist Holz außerordentlich belastbar: Es trägt im Verhältnis zu seinem Gewicht 14-mal so viel wie Stahl und ist genauso druckfest wie Stahlbeton. Weil Hölzer heute aber auch in mehreren Schichten dauerhaft verleimt werden können, stehen den Architekten tragfähige Balken von großer Spannweite zur Verfügung, die besonders großzügige Raumkonzepte problemlos realisierbar machen. Während viele Bauherren gerade die Urwüchsigkeit eines Blockhauses oder einer rustikalen Holzfassade schätzen, wollen andere zwar die baubiologischen und ökologischen Vorteile eines Holzhauses nicht missen, sich aber eher einer zeitgenössisch urbanen Formsprache annähern. Für findige Designer und Haushersteller kein Problem: In Kombination mit anderen hochwertigen Materialien wie Glas und Edelstahl kann Holz heute als Basis für die Verwirklichung jedes individuellen Designwunsches dienen.
Was sich in Zeiten lahmender Baukonjunktur besonders positiv bemerkbar macht, ist der günstige Preis. Ein entscheidender Faktor für die vergleichsweise niedrigen Kosten ist die Möglichkeit der Vorfertigung. Der Produktionsschwerpunkt verlagert sich dabei von der Baustelle in die Werkshalle der Zimmerei oder des Fertighausherstellers, wo die Elemente mit allen Vorteilen der Serienfertigung hergestellt werden können – ein zeit- und kostensparendes Verfahren, das nicht auf Kosten der Individualität gehen muss.
Holzhaus ist nicht gleich Holzhaus Es gibt nicht nur viele Varianten der Gestaltung, sondern auch ganz unterschiedliche Arten des Bauens mit dem Naturmaterial. Die häufigsten Konstruktionsweisen – insbesondere im Fertighausbau – sind der Holzrahmen- und der Holztafelbau, bei denen sich die kostengünstigen Möglichkeiten der seriellen Vorfertigung besonders bemerkbar machen. Diese standardisierten Bausysteme bestehen aus einem feingliedrigen Tragegerippe, das mit Span- oder Sperrholzplatten ausgesteift wird, oder, wie im Holztafelbau, aus einem Tragsystem mit Wandscheiben aus Vollholzrahmen mit Beplankung und integrierter Wärmedämmung.
Beim Holzskelettbau, einer Variante des Fachwerkhausbaus, haben nur ein Horizontalträger und die Stützen tragende Funktion, wodurch sehr freie Grundrissplanungen möglich sind. Die klassische Variante des Fachwerkbaus ist das tragende Ständerwerk, das an Ort und Stelle aufgerichtet, in traditioneller Weise verzapft und ausgefacht wird. Mittlerweile werden Fachwerkhäuser aber auch schon in der Fabrik vorproduziert. Schließlich ist auch die älteste Methode des Hausbaus, der Jahrtausende alte Blockhausbau, im 21. Jahrhundert angekommen. Auch mit dieser Bauweise, bei der die Wände aus waagrecht übereinander geschichteten Rund- oder Kanthölzern errichtet werden, lässt sich längst moderne Architektur verwirklichen.
Qualität macht sich bezahlt Ein weiterer Pluspunkt von Holz sind seine natürlichen energetischen Eigenschaften. Es hat einen niedrigen Wärmedurchgangswert, so dass eine Holzfassade mit einer vergleichsweise geringen Wärmedämmung auskommt. Wenig bekannt, aber wahr: Holz hat eine deutlich bessere Wärmedämmung als Stein. Ein Beispiel zum Vergleich: 6,5 cm Nadelholz haben die gleiche Dämmwirkung wie 40 cm Vollklinker. Schon von Natur aus ist Holz also gut gegen die Widrigkeiten des Wetters gerüstet. Gleichzeitig arbeiten Hersteller und Wissenschaft an weiteren Verbesserungen des über Jahrhunderte bewährten Werkstoffs. So werden etwa im Labor Holzbauteile in einer Prüfwand getestet, die Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h bei gleichzeitigem Schlagregen mit einer Intensität von mehr als 120 Litern pro m2 simuliert – für das Holz kein Problem. Geforscht wird auch an Methoden, die der Entstehung von Wärmebrücken bei Holzkonstruktionen entgegenwirken, viele Haushersteller, die mit Holz bauen, haben sich Güte- und Qualitätsgemeinschaften angeschlossen.
Dies honorieren auch die Kreditinstitute: Immer mehr Banken berücksichtigen bei der Beleihung oder Finanzierung, ob die Errichtung eines Hauses nach einem Qualitätssicherungssystem erfolgt. Und dies ist bei Holzbauten eher der Fall als im traditionellen Massivbau.
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