Die Vorbehalte gegen die Nutzung von Sonnenenergie für den Haushalt werden immer schwächer. Es ist mittlerweile eindeutig belegt, dass Solarwärmekollektoren und Solarzellen die Heizkosten erheblich reduzieren und die Umwelt entlasten. Der Einwand, die Technik störe die Dachästhetik, lässt sich nach Ansicht von Wüstenrot leicht entkräften: Moderne Kollektoren werden anstelle von Dachpfannen unmittelbar in die Dachfläche integriert.
Mittlerweile gibt es einige Fabrikate, die im Unterschied zu bisher üblichen Konstruktionen nicht mehr auf die Dachhaut kommen, sondern unmittelbar in die Dachfläche eingefügt werden und auf Dachsteine oder Dachziegel des jeweiligen Herstellers abgestimmt sind. Sie decken damit gleichzeitig das Dach und bilden insgesamt eine handwerklich, technisch und optisch ansprechende, passgenaue Solardachlösung. Die Gefahr, dass Kollektoren und Dach durch Windsog und Schnee beschädigt werden, ist – wie die mehrjährige Praxis zeigt – gering. Die Sonnenfänger werden mit einem universellen, für die meisten Bedachungsmaterialien passenden Eindeckrahmen geliefert. Solche Bauteile sind nötig, um Solarkollektoren und Dachmaterial wetterfest miteinander zu verbinden. Ihre Passgenauigkeit soll gewährleisten, dass kein Regen- und Schmelzwasser ins Haus eindringt.
Staatliche Förderung erhöht Einer der jüngsten Belege für die Effizienz von Solarenenergie kommt vom Staat. Seit Anfang Juli 2005 gibt er einen höheren Zuschuss von 135 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche für Solaranlagen zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Gleichzeitig sinkt der Fördersatz zur reinen Solar-Warmwasserbereitung auf 105 Euro. Zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Telefon 06196/908-625, Internetadresse www.bafa.de.
Damit übernimmt der Bund rund 15 Prozent der Kosten eines Solar-Kombisystems. So können beispielsweise in einem Einfamilienhaus mit einer nur rund sechs Quadratmeter großen Kollektorfläche durch die Solarthermie bis zu 30 Prozent Primärenergie (Öl, Gas, Holz, Kohle) eingespart werden. Der Bund als Geldgeber ist also davon überzeugt, dass die Sonne über Deutschland nicht nur Kraft genug hat, warmes Wasser zum Duschen bereit zu stellen, sondern auch noch Wärme für die Heizung liefern kann. Für die solarthermische Ausrüstung sind ausreichend große Heiz-Wärmespeicher (50 bis 60 Liter Volumen pro Quadratmeter Kollektorfläche) erforderlich.
Der private Stromlieferant Auch im zweiten Solargewinn-Verfahren – der Fotovoltaik, bei der Solarzellen Sonnenenergie unmittelbar in Strom umwandeln – ergeben sich laut Wüstenrot beste Perspektiven. Wer sich für die Fotovoltaik entscheidet, noch dieses Jahr die Anlage in Betrieb nimmt und seinen Überschussstrom ins Netz einspeist, dem wird für 20 Jahre eine Vergütung von knapp 54 Cent pro Kilowatt (kW) garantiert. Das ist so im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Bei der Fotovoltaikanlage wird in den Fotozellen durch die Sonneneinstrahlung, die im Bundesdurchschnitt zwischen 900 und 1200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt, Gleichstrom er-zeugt. Dieser wird in einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und kann selbst genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Sonnenzellen mit einer Modulfläche von 20 Quadratmetern produzieren bis zu 1.700 Kilowattstunden (kWh) Solarstrom im Jahr.
Wenn Schatten stört Geeignet für die Nutzung solarer Energie sind grundsätzlich alle Dach- und Fassadenflächen mit einer Süd-, Südwest- oder Südostausrichtung, die nicht durch Nachbargebäude oder Bäume beschattet werden. Selbst Flachdächer sind für Kollektoren geeignet. Dort werden entweder die meistens verlegten Flachkollektoren mit einem schräg gestellten Unterbau verbunden. Oder man entscheidet sich für Vakuumkollektoren, erkennbar an ihren runden Glasmodulen. Unmittelbar auf dem Flachdach verlegt, entziehen sie sich völlig dem Blick. Durch Solarzellen kann auf Flachdächern auch Strom erzeugt werden. Ein namhafter Hersteller hat dazu ausrollbare Kunststoffbahnen mit einer integrierten Fotovoltaikanlage entwickelt und auf den Markt gebracht. Fotovoltaik- und Solarthermieanlagen machen sich selbst bei weniger Sonnenscheinstunden in den Wintermonaten bezahlt. Gerade Sonnenzellen haben bei niedrigeren Temperaturen ihren höchsten Wirkungsgrad. |
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