StartseiteBaustoffe

Geprüft – mit gutem Gewissen einkaufen

(djd). Beim Blick in die Supermarkt-Regale verwirrt nicht nur die Auswahl der Angebote, sondern auch die Vielfalt an Gütesiegeln oder Prüfzeichen: Ob Nahrungsmittel, Kleidung, Baustoffe oder Kosmetik – für jeden Bereich gibt es häufig eine ganze Reihe verschiedener Kennzeichen, Unterschieden wird zwischen:

Eigenmarken: Das sind firmeneigene Labels, mit denen die Hersteller mindestens eine Produktlinie kennzeichnen.

Gütezeichen: Diese Zeichen sind nach einem besonderen Prüfverfahren anerkannt und entsprechen den wettbewerbsrechtlich geschützten "Grundsätzen für Gütezeichen" der RAL (www.ral.de). Diese gemeinsame Initiative der Spitzenverbände der Wirtschaft und des Staates wurde 1925 als Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen gegründet. Sie schafft Gütezeichen und überwacht deren Träger, die Gütegemeinschaften.

Prüfzeichen:
So werden Labels bezeichnet, die von wissenschaftlich-technischen Instituten (z.B. dem TÜV) vergeben werden. Es wird geprüft, ob das Produkt die sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllt und für den Gebrauch tauglich ist. Bei den Prüfungen kann es sich um aufwändige Laboruntersuchungen, aber auch um stichprobenhafte Kontrollen der Produkte handeln.

Regionalzeichen oder Herkunftszeichen: Sie werben für Produkte einer bestimmten Region.

Umweltzeichen oder Öko-Labels: Dies sind Kennzeichen, die sich auf die Umwelteigenschaften eines Produkts oder dessen Produktion beziehen. Sie finden sich etwa auf Bio-Lebensmitteln, die umweltschonend hergestellt sind, oder auf Produkten, die sich durch geringe Schadstoffbelastung auszeichnen bzw. besonders umweltfreundlich entsorgt werden können. Dabei gibt es Umweltzeichen, die sich auf Einzelaspekte konzentrieren (z.B. chlorfrei gebleicht), oder solche, die sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Produkts beziehen.

Verbraucher sollen durch Labels einen Wegweiser beim Einkauf bekommen und wissen, dass die Qualität von Produkten und Dienstleistungen stetig neutral überprüft wird. Ob ein Label erfolgreich ist, hängt davon ab, ob die zugrunde liegenden Anforderungen erfüllt werden. Ein kleiner Überblick erläutert eine Auswahl bekannter Zeichen.

Der Blaue Engel (Gütezeichen, vergeben von RAL): Seit 1978 unterscheidet der Klassiker vergleichsweise ökologischere Produkte und Dienstleistungen von anderen. Außerdem enthält das Zeichen immer einen konkreten Hinweis, z.B. bei Farben: "Der Blaue Engel, weil emissionsarm".

GS (Prüfzeichen, vergeben vom TÜV Rheinland und anderen): Das GS-Zeichen steht für geprüfte Sicherheit. Es basiert auf dem Gerätesicherheitsgesetz und wird von Instituten vergeben, die vom Arbeitsministerium zugelassen sind. Unabhängige Labors prüfen, wie strapazierfähig Artikel sind – hinzu kommt eine Qualitätskontrolle des Herstellers im Werk.

VDE (Prüfzeichen, vergeben vom Verband Deutscher Elektriker): Das verbandseigene VDE-Zeichen bestätigt die elektronische Sicherheit eines Produkts bei sachgerechter Behandlung.

Biologische Landwirtschaft / Ökologischer Landbau (Umweltzeichen, vergeben von der EU-Kommission): Garantiert werden echte Bio-Produkte, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus hergestellt sind. Verboten ist der Einsatz von Gentechnik, allerdings muss der Landwirt nicht den gesamten Betrieb auf ökologischen Landbau umstellen.

Bio nach EG-Öko-Verordnung (Umweltzeichen, vergeben vom Bundesministerium für Verbraucherschutz): Das Bio-Siegel steht für staatlich geprüfte Bio-Produkte, die den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung entsprechen. Den Zeichendschungel (allein für Fleisch gibt es rund 40 Bio-Siegel sowie über 60 für konventionelles Markenfleisch) wird das neue Zeichen schon deshalb nicht lichten, weil der Bund für Umwelt und Naturschutz vorrechnet, dass 80 Prozent der deutschen Öko-Lebensmittel schärferen Kriterien genügen, als sie das Siegel vorschreibt. Daher werden etablierte Verbände auf eigene Kennzeichen voraussichtlich nicht verzichten.

TransFair
(Gütezeichen, vergeben vom Verein zur Förderung des Fairen Handels): Lizenzierte Importeure kaufen die Rohprodukte direkt bei den Erzeugern ein. Diese werden deutlich über Weltmarktpreis bezahlt. Zuschläge sollen für die Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kleinbauern bzw. Plantagenarbeiter sorgen. Ökologischer Anbau wird gefördert, ist aber keine Voraussetzung.

CMA (Gütezeichen, vergeben von der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft): Produkte mit dem CMA-Gütezeichen werden ständig neutral nach den Bestimmungen des Prüfsystems für den jeweiligen Produktbereich kontrolliert. Dazu gehören Prüfungen im den Bereichen Sensorik (z.B. Geruch), Analytik (z.B. Inhaltsstoffe), Mikrobiologie (etwa Hygiene) und Zusatzkriterien (etwa Verpackung).

Öko-Tex Standard 100 (Gütezeichen, vergeben von der Öko-Tex-Zertifizierungsstelle): Dieses Zeichen, das die Überprüfung von Textilien auf Schadstoffe garantieren soll, wird von der Zeitschrift Öko-Test als ungenügend beurteilt. Ein Grund: Krebs erzeugende aromatische Amine werden erst ab einem bestimmten Grenzwert beanstandet und Formaldehyd gilt in Textilien für Erwachsene erst ab 75 Milligramm pro Kilo als nicht mehr akzeptabel.

Kontrollierte Natur-Kosmetik (Gütezeichen, vergeben vom Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflege BDIH): Das Zeichen dürfen nur Produkte tragen, die Mindestanforderungen an die Gewinnung und Verarbeitung der Kosmetikrohstoffe erfüllen. So sollten etwa pflanzliche Rohstoffe möglichst aus kontrolliert-biologischem Anbau stammen.

Internet-Gütesiegel: Diese Zeichen sollen signalisieren, dass in den virtuellen Internet-Läden Datenschutz, Zahlungsverkehr und Beschwerdewesen vernünftig geregelt sind. Die von der Wirtschaft getragene Initiative D21 empfiehlt unter der bunten Reihe der Labels folgende Gütesiegel: Eurolabel, Trusted Shops, Safer Shopping und Webtrust.

Certificate of Quality / Teppichbodensiegel (Gütesiegel, vergeben von der Europäischen Teppich-Gemeinschaft ETG): Das Certificate of Quality (ein rotes T) dient als Orientierungshilfe bei der Wahl des richtigen Teppichbodens. Die Qualität und die Umweltfreundlichkeit des Produkts werden durch Sterne bewertet, dabei fließen die in neutralen Instituten ermittelten Prüfergebnisse ein. Die Strapazierfähigkeit und Einsatzbereiche des Teppichbodens – ob im privaten oder im geschäftlichen Bereich – drückt sich in Piktogrammen aus. Zusatzeignungen sind extra erläutert, etwa ob der Teppich auf Böden mit Fußbodenheizung verlegt werden kann.

Gütesiegel für wohngesunde Baustoffe
Über Bauen-in-CoburgImpressum