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Kipplüftung im Keller = Schimmel durch Sommer-Sonne - warme Luft schlägt sich an kühleren Wänden nieder - morgens und abends sollten Fenster geöffnet werden

Königswinter (prc) – Die meisten Bauherren entscheiden sich für einen Keller. Kein Wunder, bietet das Untergeschoss doch Raum für Gartengeräte, Freizeit und die Haustechnik. Doch viele Keller werden durch Schimmel unbewohnbar. Denn die dunklen Geflechte an der Wand sehen nicht nur hässlich aus, sie setzen Gifte frei. Diese können schon in geringer Konzentration krank machen. Die Experten der Arbeitsgemeinschaft Umweltfreundliches Bauprodukt (AUB) erklären, wie das Souterrain vor Sporen geschützt werden kann. D

Die wirksamste Methode ist das kontrollierte Lüften – und auch jetzt in der warmen Jahreszeit liegt die Betonung auf „kontrolliert“. „Nur früh morgens oder am Abend sollten die Kellerfenster geöffnet werden“, sagt AUB-Geschäfts-führer Hans Peters. Durch permanente Kipplüftung strömt zu viel Warmluft ein und schlägt sich an den kühleren Wänden nieder – ideale Voraussetzungen für Schimmel.

Schimmel gedeiht am besten in feuchtwarmer Umgebung. Im Keller bei geöffneten Fenstern kann ein solches Klima während des Sommers schnell entstehen. Folgendes passiert: Die von der Sonne aufgewärmte Luft strömt ins Untergeschoss. Sie führt dabei naturgemäß besonders viel Feuchtigkeit mit sich und trifft auf Wände, die durch das umgebende Erdreich relativ kalt sind. Beim Kontakt mit der Wand kühlt die Warmluft ebenfalls ab und kann dann nicht mehr so viel Wasser „tragen“. Sie muss also Feuchtigkeit abgeben, der Dampf kondensiert auf der Oberfläche. Damit ist die Grundvoraussetzung erfüllt, die Schimmel braucht, um zu wachsen. Auch genügend Nahrung findet sich auf jeden Fall: Das können etwa Holz sein, der Weichmacher in einem Kunststoff, Gips, Lösemitteldämpfe sowie Feinstaub, der an feuchten Flächen hängen bleibt.

Meist erscheint der Schimmel als dunkler Fleck und wird als optische Beeinträchtigung abgetan. Doch der ungebetene Mitbewohner gefährdet unsere Gesundheit gleich mehrfach: Die Sporen, die der Mikroorganismus bildet, um sich durch die Luft auszubreiten, können Allergien, etwa Erkrankungen der Atemwege, auslösen. Viele Menschen reagieren auch mit einer erhöhten Anfälligkeit und Magen-Darm Problemen. Zudem setzt Schimmel flüchtige Stoffwechselprodukte frei, die ähnlich wirken. Drittens erzeugt der Mikroorganismus starke Gifte, die schon in geringer Konzentration schädlich sind. Es geht los mit Unwohlsein, Augenreizungen, ständiger Müdigkeit und Gliederschmerzen. Schlimmere Folgen sind eine Störung des Hormonsystems und Krebs.

Verhindern lässt sich zu viel Feuchtigkeit und Schimmel mit richtiger und ausreichender Belüftung. Richtig muss sie sein, um nicht zusätzliche Feuchtigkeit in den Keller zu lassen. Im Hochsommer sollten die Fenster tagsüber zu bleiben, weil die Außenluft dann am wärmsten ist. Eine ständige Kipplüftung erhöht die Schimmelgefahr. Die AUB-Experten raten, die Fenster im Keller erst zu öffnen, wenn außen niedrigere Temperaturen herrschen als innen. Also am Morgen oder am Abend. Ausreichend muss das Lüften sein, damit die in den Wohn- oder Hobbyräumen erzeugte Feuchtigkeit durch frische, trockene Außenluft ersetzt wird. An heißen Tagen sollten die Fenster dazu zumindest am Abend geöffnet werden. Weitere Infos www.bau-umwelt.de.

- Wer Schimmelpilze in Wohnräumen vermeiden will, muss schon bei der Auswahl der Baustoffe dafür sorgen, dass die Wände "atmen" können. Innenputze auf Kalkbasis helfen Schimmel zu vermeiden. Mehr Informationen zum Thema Kalk in Baustoffen erhalten Bauherren unter www.kalk.de


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